WEINHEIM. Die Delegierten der Mitgliedsvereine der Vereinigung der Badisch-Pfälzischer Karnevalvereine e.V. haben bei der Jahreshauptversammlung in Weinheim am Samstag den Startschuss für eine Neuausrichtung des Präsidiums, aber auch den Verantwortlichen den Auftrag erteilt, das Haus der Badisch-Pfälzischen Fasnacht in Speyer einer Modernisierung zu unterziehen. Die aktuellen Pläne sehen eine Neustrukturierung des dort befindlichen Museums, aber auch eine Neuaufteilung der Bereiche Geschäftsstelle und Seminarräume vor. „Unser Ziel ist es bis 2030 das zu realisieren“, verkündete Vize-Präsident Gerald Bleimaier, der die ersten Überlegungen den 56 anwesenden Vereinsvertretern vorgestellt hatte. Auch soll das derzeitige Präsidium organisatorisch neu gegliedert werden, um die jeweiligen Arbeitsabläufe effizienter, aber auch deutlich serviceorientierter zu gestalten. Einstimmig stimmten die Mitglieder über die Neustrukturierung zu. Zugleich wurden die Beiträge ab dem Jahre 2023 angepasst. Die Vereinigung hat den „Aufbruch 2030“ ausgerufen, denn sie will bis zu diesem Zeitpunkt, moderner, effizienter und noch mehr als Dienstleister für die Vereine da sein.
Bereits im Vorfeld ging Präsident Jürgen Lesmeister auf die aktuelle Lage der Fasnacht ein, appellierte an die Mitgliedsvereine weiterhin Durchhaltevermögen zu zeigen, um auch wieder gestärkt aus der Pandemie zu kommen. Er bedauerte sehr, dass die letztjährige Kampagne nicht in gewohnter Form erfolgen konnte. „Es war aber umso bemerkenswerter, welche Ideen in den Vereinen entwickelt wurden, um Kontakt zu den Mitgliedern zu halten und um der Öffentlichkeit zu zeigen, dass es uns noch gibt. Das Engagement, das viele Vereine entwickelten, sei es bei allen Arten von Online-Sitzungen oder beispielsweise virtuellen Rathauserstürmungen, zeigt die Kreativität unserer Fasnachterinnen und Fasnachter in dieser auch für unser Brauchtum so schweren Zeit“, so Lesmeister. „Es freut uns, dass viele Vereine unserer Empfehlung gefolgt sind, denn eine Kampagne in der damaligen Lage wäre unvorstellbar gewesen“, sagte Lesmeister. Zugleich machte er deutlich, dass „sich die allgemeine Lage wieder zuspitzt und es weitere Einschränkungen geben wird“. Auch Klaus-Ludwig Fess, der Präsident des Bund Deutscher Karneval (BDK) erklärte, dass es nur ein Ja oder Nein zur Fasnacht geben kann. Er erinnert an die Impfkampagne und sieht mit der Regelung 2 G eine Chance, dass es wieder weiter gehen kann. „Es muss uns klar sein, dass sich das gesellschaftliche Leben nach Corona verändern wird. Je länger Corona dauern wird, je schwieriger wird es“, sagte Fess und appellierte an die Vereine die aktuellen Möglichkeiten zur Rückkehr der aktiven Fasnacht zu nutzen.
Bei den Neuwahlen wurde das bisherige Präsidium bis auf wenige Positionen in seinen Ämtern bestätigt. Torsten Vogel (Karlsruhe), der Vize-Präsident Baden stand aus beruflichen Gründen für eine weitere Amtszeit nicht mehr zur Verfügung und wurde mit herzlichen Worten und einer Ehrengabe verabschiedet. Zu seinem Nachfolger wurde Dietmar Beck (Mannheim), der bisherige Vorsitzende des Bezirkes Nordbaden gewählt. Im Gegenzug wurde im Bezirk, Harald Weis (Philippsburg) kommissarisch als Vorsitzender berufen. Die Nachfolge des langjährigen Schriftführers Ingo Bergold (Ludwigshafen) trat Andrea Bösing (Worms) an.
Der neugewählte Jugendleiter der Vereinigung, Markus Kuproth (Ramstein) stellte bei der JHV auch die Jugendvertretung und deren Arbeitsprogramm in den kommenden Wochen und Monaten vor.
Das gewählte Präsidium (2021-2024):
- Präsident: Jürgen Lesmeister (Ramstein)
- Vize-Präsident Pfalz: Gerald Bleimaier (Bellheim)
- Vize-Präsident Baden: Dietmar Beck (Mannheim)
- Schatzmeister: Walter Egersdörfer (Deidesheim)
- Schriftführer: Andrea Bösing (Worms)
Pressetext: Jochen Willner
Fotos: Karlheinz Topp