Der Bezirk „Mittelbaden liegt im südöstlichen Teil der Vereinigung Badisch-Pfälzischer Karnevalvereine e.V. und besteht aus Vereine, Gesellschaften, Zünfte die dem BDK (Bund Deutscher Karneval) angeschlossen sind.
Das Gebiet erstreckt sich unterhalb der Stadt Bruchsal, beginnend auf der nördlichen Hardt in Höhe von Eggenstein-Leopoldshafen, Stutensee und verläuft dann in östlicher Richtung über Eppingen, Oberderdingen entlang der alten „Staatsgrenze“ zu Württemberg – hier grenzt der LWK (Landesverband Württembergischer Karnevalvereine) an bis zum Bühlertal, hier ist mit dem Ort Bühlertal-Kappelwindeck der südlichste Punkt erreicht. Im Westen bildet der Rhein die Grenze zum Bezirk Vorderpfalz und Frankreich. Die französischen Vereine, welche beim BDK Mitglied sind, aus Schiltigheim und Straßburg sind dem Bezirk zugeordnet.
Somit liegt der Bezirk Mittelbaden an dem Schnittpunkt von dem „Rheinischen Karnevalgeschehen“ zur „Schwäbisch-Alemannischen Fasnet“, welche sehr stark durch die Zunftbildung und das Tragen von Masken (Häs, Larven) geprägt ist.
Wir haben reine Karnevalvereine bzw. Zünfte mit einer Ausrichtung, es gibt aber sehr viele Vereine, welche verschiedene Gruppierungen des „Rheinischen Karneval“ und der „Schwäbisch-Alemanischen-Fasnet“ unter einem Dach vereinen.
Bunte Brauchtumsgruppierungen gewährleisten eine Vielseitigkeit der Brauchtumspflege die sich in den Veranstaltungen von „Saalfastnachten“, Umzügen, Nachtumzügen, Strassenfasnet, Narrenbaumstellen, Walpurgisnacht etc der Bevölkerung präsentieren und zum Mitmachen einladen. Die Gebräuche der Fasnacht sind seit vielen Jahrzehnte kultureller Bestandstandteil und die 5. Jahrezeit gehört in dieser Zeit unbestritten ein großer Bestandteil des kulturellen Lebens.
Die GroKaGe Rastatt 1898 e.V. ist der älteste Verein im Bezirk, gefolgt von der BADENIA Karlsruhe 1900 e.V., der GoKaGe Karlsruhe 1902 eV., der GroKaGe „Narrengilde Ettlingen „ 1903“ und der 04-Durlach um nur einige der ältesten Gesellschaften oder Vereine zu nennen.
Da bekanntlich die Orden und Auszeichnungen bei den Narren begehrt sind, wurden viele Auszeichnungen geschaffen, die jedes Jahr verliehen werden.
Weit über die Grenzen des Bezirkes Mittelbaden hinaus hat sich der „Narrenbrunnenpreis“ welcher von der Stadt Ettlingen in Verbindung mit der „Narrengilde Ettlingen“ -der Bruderschaft des Hans von Singen- anlässlich einer feierlichen Veranstaltung im Rohrersaal im Schloss zu Ettlingen an eine Persönlichkeit oder Institution, die sich um die Brauchtumspflege verdient gemacht haben, verliehen. Hans von Singen, war der Hofnarr am markgräflichen Hofe und ziert als Symbolfigur die Säulenspitze des Narrenbrunnen von 1549 welcher vor dem Schloss steht.
Durch zahlreiche Freundschaften mit Brauchtumsgruppen (bereits seit mehr als 30 Jahren!) in der Schweiz und Österreich wurden manche Sitten und Gebräuche übernommen. Durch Teilnahme an den gegenseitigen Besuchen und Umzügen kam aus dem Schweiz/Östreichischen-Raum die Guggenmusik in das Brauchgeschehen. Ihr schräger Musikstil und die bunten Kostüme fanden Gefallen und haben sich somit einen großen Platz im hiesigen Brauchtum erobert. Es bildeten sich auch Guggenmusikgruppen bei den bestehehenden Vereine und Zünfte, aber auch reine Guggenmusik-Vereine.