„Kurhaus Baden-Baden“
BADEN-BADEN. Rechtzeitig vor dem eigentlichen Start in die Kampagne 2022/23 hat das Präsidium der Vereinigung Badisch-Pfälzischer Karnevalvereine e.V. seinen neuen Jahresorden präsentiert: Diesmal im edlen Kurhaus der Stadt Baden-Baden, dort wo Stars und Sternchen regelmäßig zu Gast sind und auch alljährlich die traditionsreiche Wahl des Zweiten Deutschen Fernsehen (ZDF) „Sportler des Jahres“ jeweils Mitte Dezember stattfindet. Das Kurhaus ist auch eine beliebte Stätte zahlreicher karnevalistischer Ereignisse im Mittelbaden. Deshalb wurde das „Kurhaus“ als Motiv des 36. Jahresorden ausgewählt und zugleich erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt.
Für den musikalischen Auftakt anlässlich der Vorstellung des Jahresordens 2023 im Runden Saal des Kurhauses sorgte Karl-Heinz Eisen mit seinem legendären Horn und hieß auch die große Schar der Abordnungen der umliegenden Fasnachtvereinen sowie das vollzählige Präsidium der Vereinigung mit Jürgen Lesmeister, dem seit 22 Jahren aktiven Präsidenten in der guten Stube des Kurhauses willkommen. Rolf Schlichter von der Baden-Baden Events GmbH begrüßte gemeinsam mit Silke Michel von der Bäder- und Kurverwaltung Baden-Württemberg, die beiden „Hausherrn“ des Kurhauses, die anwesenden Gästen und freuten sich zugleich, dass zum ersten Mal in der 85-jährigen Geschichte der Vereinigung Badisch-Pfälzischer Karnevalvereine e.V. das Kurhaus als Motiv eines Jahresordens ausgewählt wurde. „Wir haben uns sehr gefreut, dass Christian Grimm an uns mit dem Vorschlag herangetreten ist“, sagte Schlichter und verwies auch auf die langjährige Zusammenarbeit mit den Karnevalsvereinen in der Region.
Dann sorgte der allseits bekannte Schauspieler und Kabarettist Max Ruhbaum, der seit vielen Jahren mit zahlreichen Engagements am Theater Baden-Baden unterwegs ist, für die ersten Gelächter im Publikum. Der gebürtige Berliner wusste in humoriger Art und Weise und auch einer Portion Ironie, das Motiv des Jahresordens, aber auch die Vereinigung („Bayerisch-Keltischen Karamell-Vereine“) den mit ihren handelnden Personen vorzustellen. Er gab so manche Anekdoten preis und bewies, dass er als Comedian auch seinen festen Platz auf der Bühne hat. Er dürfte auch auf den Bühnen des Karnevals künftig zu sehen und zu hören sein.
Einen festen Platz hat dort längstens Murzarella mit ihrer Music-Puppet Comedy erobert. Sabine Murza, die leidenschaftliche Bauchredner- und Sängerin präsentierte mit ihren Freunden, Kalle, Adelheid und Dudu mit dem witzig schüchternen veganen Löwen-Mädchen Leonie ihre neueste Figur. Ihre ersten Kostproben ließen die Herzen ihrer Fans höherschlagen und sie zeigte zugleich ihre Vorfreude auf die kommende „fünfte Jahreszeit“. In bester Laune befinden sich auch das „Wasentrio Plus“, die wieder einmal mit ihren Liedern zum Schunkeln und Klatschen animierten.
Davor ließ Präsident Jürgen Lesmeister gemeinsam mit Geschäftsführer Gerald Bleimaier es sich nicht nehmen, den Jahresorden an die „Hausherren“ Silke Michel und Ralf Schlichter sowie an Bürgermeister Roland Kaiser zu überreichen. Davor hängte Bleimaier zunächst seinem Präsidenten, das erste Exemplar mit dem schmucken Kurhaus zu seiner Verwunderung um den Hals.
Voraus ging ein einstimmiger Beschluss des Präsidiums auf Vorschlag des Bezirksvorsitzenden Thomas G. Schwaab und des Vorsitzenden der Ordenskommission, Christian Grimm für das aussagekräftige Motiv des Kurhauses, das Präsident Jürgen Lesmeister als „einzigartiges Gebäude, architektonisches Gesamtkunstwerk, glanzvoller Mittelpunkt der Stadt, Wahrzeichen in aller Welt und Ort vielfältigster Veranstaltungen“, pries.
Das Kurhaus Baden-Baden wurde im 19. Jahrhundert vom Karlsruher Baumeister Friedrich Weinbrenner im klassizistischen Stil entworfen und an der Stelle des 1766 erbauten Promenadenhauses errichtet. Es beherbergt das Casino, Veranstaltungsräume und Gastronomie. Der Mittelbau 1821–1823 errichtet, besticht mit seiner von acht korinthischen Säulen getragenen Vorhalle. Der dahinter gelegene Saal, der heutige Weinbrennersaal, diente zunächst als so genanntes Conversationshaus, wo auch dem „Hazard“-Spiel gefrönt wurde. Heute wird der Saal mit den funkelnden Kristalllüstern für gesellschaftliche Veranstaltungen, vor allem für Konzerte, genutzt. Der linke Seitenflügel wurde 1912–1917 nach Plänen von Oberbaurat August Stürzenacker gebaut. Dort befinden sich die Empfangshalle, die beeindruckende Treppe in das erste Obergeschoss, Restaurants und prächtig ausgestattete Gesellschaftsräume, wie z. B. der im Jahre 2011 durch den Baden-Badener Architekten Peter W. Kruse vollständig neu gestaltete Bénazetsaal sowie der Spiegelsaal. Im rechten rechten Seitenflügel, 1853–1854 ausgebaut, befindet sich weltberühmte Spielbank, das Casino. Die prunkvollen Säle der Spielbank sind im Stil französischer Königsschlösser des 17. und 18. Jahrhunderts ausgestattet. Der Weiße Saal ist im Stil Louis XVI. gestaltet. Der Rote Saal wurde nach dem Vorbild des Versailler Schlosses ausgestattet. Der Salon Pompadour (Gelber Saal) ist in Anlehnung an die Ausstattung des Trianon eingerichtet und der Grüne Saal ist mit den Wappen badischer Städte geschmückt.
Seit 1987 ziert jedes Jahr ein markantes Bauwerk aus dem Verbandsgebiet den Orden. Die Motive stammen abwechselnd aus den vier Bezirken des im Bund Deutscher Karneval (BDK) zweitgrößten Landesverbandes Baden-Pfalz. Im Jahr 2019 war das „Schloß“ in Bruchsal (Nordbaden) und 2020 das „Forum Alte Post“ in Pirmasens (Westpfalz) das Motiv des Jahresordens. Im letzten Jahr wurde die „Villa Wieser“ in Herxheim im Bezirk Vorderpfalz auserkoren. Letztmals wurde im Bezirk Mittelbaden das „Max-Kern-Haus“, das Heimatmuseum in Blankenloch im Jahr 2018 ausgewählt. Die Jahresorden der Vereinigung, seit vielen Jahren in Goldprägung auf grünem Email sind begehrte Sammlerobjekte in- und außerhalb des Verbandsgebietes.
Presse: Jochen Willner
Foto: Christian Müller