Gerald Bleimaier künftig Geschäftsführer der Vereinigung
Andreas Müss als Vize-Präsident Pfalz bestätigt
STUTENSEE. Mit Optimismus blickt das Präsidium der Vereinigung der Badisch-Pfälzischer Karnevalvereine e. V. dem kommenden Start der Kampagne 2022/23 entgegen. Die Vorfreude auf die kommenden Veranstaltungen war bei der Jahreshauptversammlung der Dachorganisation im Vereinsheim des Karnevalclub (KC) „Die Piraten“ Stutensee deutlich spürbar. In seinem Jahresbericht ging Präsident Jürgen Lesmeister auf die letzten zwei Jahre näher ein, wo viele Veranstaltungen abgesagt oder zum Teil auch außerhalb der Kampagne durchgeführt werden mussten. Besonders schmerzhaft war der Ausfall des „Ball der Prinzessin“, der in den letzten drei Jahren der Pandemie zum Opfer fiel. Auch konnte die traditionelle TV-Sitzung an Fasnachtssonntag im letzten Jahr ohne Zuschauer und in diesem Jahr aufgrund des Krieges in der Ukraine nicht ausgestrahlt werden. Die Verleihungen des Goldenen Löwen mit Brillanten konnten auch nicht am ersten Samstag im neuen Jahr und die Übergabe der Goldenen Löwen musste in den Sommer verlegt werden.
Ziel: Rückkehr zur Normalität
Das soll sich künftig wieder ändern. Die Rückkehr zur Normalität ist das erklärte Ziel aller Karnevalisten im Verbandsgebiet. „Unser Wunsch ist es, dass wir die kommende Kampagne wieder so ausrichten können, wie wir sie kennen“, sagte Präsident Lesmeister. Dabei macht er auch kein Geheimnis daraus, dass durch die Pandemie im Karneval viele Jugendliche verloren gingen. Ebenso fehle vielen Erwachsenen die Motivation wieder in die Fasnacht einzusteigen. So lobte er die großartige Kreativität der Vereine, wie sie in der schwierigen Zeit unter Beweis stellten, um das Brauchtum zu pflegen. „Ganz entscheidend wird jetzt sei, dass die vor uns liegende Kampagne durchgeführt werden kann. Unser Brauchtum darf nicht daniederliegen. Wenn Fußballveranstaltungen mit tausend von Besuchern, Oktoberfeste auf engstem Raum ohne Beschränkungen möglich sind, muss das auch für unser Brauchtum gelten“, sagte Lesmeister. So freue er sich, dass am 26. November nach drei Jahren Pause der Ball der Prinzessinnen wieder in der Salierhalle in Bad Dürkheim stattfinden wird. Auch die Verleihungen der Goldenen Löwen sind planmäßig am ersten Januar-Wochenende sowie die Fernsehsitzung im Congress-Centrum am Fasnachtssonntag in Frankenthal vorgesehen
„Moderner Dienstleister für Mitgliedsvereine“
So blieb das Präsidium in den letzten Monaten in keiner Phase untätig, sondern hat im Jahr des 85-jährigen Bestehens der Vereinigung den Weg „zu einem modernen Dienstleister seiner Mitgliedsvereine“ weiter fortgesetzt. So wurde die organisatorische Struktur innerhalb der Vereinigung, mit der erstmaligen Besetzung eines Geschäftsführers, einer verstärkten Digitalisierung der Kommunikation zu den Mitgliedsvereinen (Einrichtung eines Portals für Anmeldungen, Bestellungen sowie die regelmäßige Herausgabe eines Newsletters), die Forcierung der Social-Media-Aktivitäten und der Bereitstellung von Bildmaterial sowie der Modernisierung des Fasnachtsmuseums fortgesetzt. „Wir haben die Zeit genutzt, um verschiedene Dinge auf den Weg zu bringen, uns zukunftsweisend aufzustellen, um uns zu einem Dienstleistungsbetrieb für unsere Vereine zu entwickeln“, so Lesmeister. Hier dankte der Präsident dem bisherigen kommissarischen Geschäftsführer Gerald Bleimaier, der mit viel Leidenschaft und hohem Einsatz den Weg geebnet habe.
Andreas Müss folgt Bleimaier als Vize-Präsident Pfalz
Bei den notwendig gewordenen Ergänzungswahlen wurde Andreas Müss, der bisherige Bezirksvorsitzende einstimmig zum Vize-Präsident Pfalz gewählt. Die Wahl wurde notwendig, da Gerald Bleimaier sein Amt nach 16 Jahren aufgab, um sich künftig als neuer Geschäftsführer mehr dem operativen Geschäft statt dem administrativen Bereich innerhalb der Vereinigung kümmern möchte. Der 54-jährige wurde nach zuvor erfolgter Satzungsänderung ebenfalls einstimmig in seiner neuen Aufgabe bestätigt. Bleimaier, der seit dem vergangenen Jahr auch als Beisitzer in den Vorstand des BDK gewählt und dort als Vertreter der Südverbände fungiert und auch für das Projekt-Marketing verantwortlich ist, ging auch auf den Fortschritt der Umgestaltung des Fasnachtsmuseum in Speyer, das bis spätestens zum Jahr 2030 umgestaltet, modernisiert und auch zusätzlich digitalisiert werden soll. „Uns ist es wichtig, dass wir unser Kulturgut, die Fasnacht auf die nachfolgenden Generationen zugänglich machen“, sagte Bleimaier. Auch soll das Gebäude für Seminare und Veranstaltungen moderner gestaltet werden. Zudem warb Bleimaier bei den Anwesenden für die Aktion „Mitglieder werben Mitglieder“. „Wichtig ist, dass wir stark bleiben, nur so werden wir von der Öffentlichkeit und der Politik wahrgenommen“.
Stabile wirtschaftliche Lage
Großes zollten die anwesenden Mitglieder dem Kassenbericht, den der langjährige Schatzmeister Walter Egersdörfer vortrug. Trotz des Ausfalls von fast allen Veranstaltungen und der deutlich geringeren Vermietung der Räumlichkeiten im Turm in Speyer konnte diesmal ein kleiner Gewinn erwirtschaftet werden. „Respekt unserem Schatzmeister, dass wir diesmal mit einem kleinen Gewinn die Krise gemeistert haben“, sagte Kassenprüfer Wolfgang Schnauber, der die Entlastung des gesamten Präsidiums einleitete, dem die Versammlung einstimmig folgte.
Aktive Baden-Pfalz Jugend
Über die positive Entwicklung der Baden-Pfalz-Jugend, der Nachwuchsorganisation berichtete in Abwesenheit von Verbandsjugendleiter Markus Kuproth, der Bezirksjugendleiter Christian Pöbl, der auf die Vielzahl der durchgeführten Veranstaltungen einging und auch seine Freude über die erneute Gründung im Bezirk Vorderpfalz berichtete. Dort wurden Silvia Geppert als Vorsitzende, David De Sadeler als Vize sowie Andrea Bösing als Schriftführerin gewählt. Pöbl erinnerte die Vereine daran, verdiente Persönlichkeiten, die sich in der Jugendarbeit engagieren, zu melden, da diese beim Tollitäten-Treffen am 06. Januar 2023 ausgezeichnet werden sollen. Der nächste Familientag der Baden-Pfalz Jugend wurde auf den 24. Juni 2023 terminiert.
Presse: Jochen Willner